unter diesem titel haben autonome antifa [f] & ak antifa köln einen beitrag veröffentlicht, der sich anläßlich der antinationalen demonstrationen am 2.10. in saarbrücken und am 10.10. in leipzig kritisch und solidarisch mit antinationaler und antideutscher politik beschäftigt und position bezieht. ein lesenswerter beitrag und hoffentlich startpunkt einer produktiven debatte – unabhängig davon, ob man diese position in allen punkten teilt:
„Seit dem Wiedervereinigung genannten Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland feiert sich dieser Staat und ein Großteil der ihm als Nation unterworfenen Menschen am 3. Oktober selbst. Dieses Jahr wird der offizielle Teil des bundesweiten „Nationalfeiertages“ in Saarbrücken im Saarland ausgetragen. Verschiedene linke Gruppen rufen dazu auf, diesen Anlass zu nutzen um auch dieses Jahr das nationalistische Spektakel nicht unwidersprochen geschehen zu lassen. Am 9. Oktober findet dann in Leipzig eine überregionale Demonstration gegen die Feiern zum 20jährigen Jubiläum der „Wiedervereinigung“ statt. Erst einmal eine gute Idee. Nicht zuletzt, weil ein Großteil der Linken in Deutschland, etwa weite Teile der Linkspartei, immer noch der (antiimperialistischen) Ideologie von Staat, Volk und „nationaler Befreiung“ anhängt. Nur leider sind die ohnehin allzu spärlichen Aktionen der Linken in Deutschland gegen die nationalen Inszenierungen häufig Ausdruck einer bloß noch identitären Beschäftigung mit der Funktionsweise von Staat, Nation und Kapital im Allgemeinen sowie dem aktuell hegemonialen Nationalismus im Besonderen. Diese theoretische Borniertheit hat auch praktische Verwirrungen zur Folge. So will die antideutsche Linke diesem Staat immer noch mit dem Verweis auf die besonderen Verbrechen seiner Geschichte an den Kragen und flaggt wohl auch im Saarland und in Leipzig wieder Israel-, bzw. Alliiertenfahnen aus dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen ihrer „kompromisslosen Ablehnung“ Deutschlands. Damit macht sie es den Fans der BRD leicht – anstatt eine radikale Kritik und Praxis zu entwickeln. Trotzdem sollte auch die antinationale Linke mit ihrer Kritik an Staat und Nation bei den Feiern im Saarland und in Leipzig präsent sein. Schließlich ist man sich auch sonst nicht dafür zu schade mit allen möglichen Reformisten auf die Straße zu gehen. Zudem lässt sich an diesem Anlass gut verdeutlichen, wie ein Antinationalismus heute in Theorie und Praxis aussehen sollte – und wie nicht.“ (mehr)
wieso dichten die antifa [f] und der ak antifa köln dann?
na denn, HAHA
hä? privileg? hartz 4? und davor? wars ein größeres privileg? musste man sich in den 1990ern nicht kaputt konkurrieren? – ui, ist mir entgangen.
im zweifelsfall? was heißt das?
zudem wurde noch zuvor behauptet, anspruchsberechtigt (privileg) sei man qua staatsbürgerschaft (was auch nicht ganz stimmt zb in bezug auf h4). jetzt entscheidet, wer mitmachen will?
ja. aber: was heißt denn „einschluss“? ist es nicht wichtig, den menschen darzulegen, dass sie sich mit ihrem nationalismus selber schaden – und zwar nicht nur im „zweifelsfall“? dem 08/15-nationalist ist es doch egal, dass er da menschen „ausschließt“ – der findet das doch total knorke!
der 08/15-nationalismus mitte der 1990er ist ein anderer als heute? inwiefern? weil das „privileg“ so runtergestutzt wurde (hartz 4)? weil man sich heute – im zweifelsfall – der nationalen reichtumsproduktion in allen lebensbereichen unterwerfen muss?
1. musste man das davor nicht?! soll die betonung der „eigeninitiative“ (die es zuvor eh auch schon gab, wer will, der kann etc) nen so großen qualitativen unterschied ausmachen?
2. war doch schon vorher zuwanderung erwünscht, solange zum standortvorteil!
… erscheint mir das alles etwas zusammenhangslos. vllt check ich’s auch nur nicht.
und natürlich ist frontex keine zufallserscheinung! aber was hat das mit der „eigeninitiative“ und hartz 4 zu tun?! – na, irgendwas mit weltmarktkonkurrenz, schon klar.
fahnenschwenker:
nö. das ist ne blöde psychologisierung. natürlich haben die politische gründe, die sprechen sie auch aus.
bla
spätestens hier möchte ich mal kundtun, dass ich skp’s urteil zustimme.
und andere die befindlichkeiten „der linken“.
die befindlichkeit der landsleute kann übrigens ziemlich ungesund sein.
zu hartz4: ich denke der text bezieht sich auf die 1euro jobs und den zwang der annahme einer wie auch immer gearteten arbeit. das gab es so vorher tatsächlich nicht. hier hat der staat seine direkte verfügungsgewalt über diejenigen, die mangels lohnarbeit staatliches geld beziehen, schon ausgebaut.
aber es heißt doch um gekehrt, es hätte zuvor ein größeres (nationales) privileg gegeben. – ich halte privileg halt generell nicht für den passenden begriff. es suggeriert, irgendwas schaue schon noch raus für einen bei der geschichte. und im zweifelsfall müsse man sich dem „Ziel der nationalen Reichtumsproduktion in allen Lebensbereichen unterordnen“.
ich würde da ja sagen: die unterordnung ist allumfassend. nix zweifelsfall. ich sehe bei mir keinen lebensbereich, der dem nicht untergeordnet wäre – ich tipp grad auf ner gekauften tastatur, zb.
@skp:
den titel hab ich auch nicht verstanden…
@titel vgl. hier:
http://geprueftesargument.blogsport.de/about-this-blog/
@debatte vgl hier:
http://bildungskollektiv.blogsport.de/2009/09/01/still-not-lovin-linke-selbstverstaendlichkeit/
In Deutschland hat man es echt nicht leicht, da sich die Hälfte der Deutschen nicht wie Deutsche fühlen. Ich komme aus dem Westen, doch die Ostdeutschen wünschen sich seit dem Fall der Mauer den Wiederaufbau.
Niemals würde ein Deutscher mit stolz behaupten dass er aus Deutschland kommt- er würde sagen aus welchem Bundesland bzw in welcher Stadt er wohnt.
Es gibt keinen einheitlichen Nationalstolz- Schuld ist die Geschichte und einige Politiker, die unbedingt wollten, dass Deutschland wieder eine Einheit bildet.
Naja, ich bin stolz auf meine Herkunft, dennoch will ich hier nicht enden!
übrigens hat die gruppe sinistra! aus ffm dazu auch schon reagiert
www.copyriot.com/sinistra
beschreibt meiner meinung nach ziehmlich gut die „probleme“ die sich die [f] und soweiter damit einhandeln